Denke daran: Wenn du erst einmal 20 Tage durchgehalten hast, wird es immer leichter und dein Vorsatz wird nach und nach zu einer guten Angewohnheit und so automatisch und selbstverständlich wie Zähneputzen.
Kapitel 2: Drei Arten von Willenskraft
Schokolade oder Apfel?
Frühsport oder weiter schlafen? Steuererklärung oder Facebook? Täglich stehen
wir vor vielen Entscheidungen. Keine einzige von ihnen wird für sich genommen
einen großen Einfluss auf unser Leben haben. Aber in der Summe bestimmen diese
täglichen Entscheidungen unsere tägliche Grundstimmung und unser gesamtes
Lebenswerk. Wirst du durch deine Entscheidungen gesünder, sportlicher, organisierter,
klüger, reicher, sozialer, zufriedener? Oder tritt das Gegenteil ein?
Das Dilemma liegt im Aufbau
unseres Gehirns. Der rationale Teil weiß sehr genau, was langfristig besser für
die Gesamtentwicklung ist. Der emotionale Teil weiß sehr genau, was sich im
Augenblick besser anfühlt. Wenn wir von Selbstdisziplin sprechen, meinen wir
also: Der rationale Teil soll sich gegenüber dem emotionalen Teil durchsetzen.
Das klassische Experiment zu diesem Thema ist der „Marshmallow-Test“. Er zeigt
klar, dass Kinder, die 15 Minuten diszipliniert auf eine Süßigkeit warten
können, sich während ihres weiteren Lebens deutlich gesünder, erfolgreicher und
glücklicher entwickeln. Denn das Schwierigere ist eben oft das Bessere und je
früher wir das begreifen, umso größer werden die positiven Effekte im Laufe des
Lebens.
Die Psychologin KellyMcGonigal beschreibt drei Gebiete von Herausforderungen:
- 'Ich-werde-Herausforderungen'
(Ich werde Sport machen; ich werde um eine Gehaltserhöhung bitten; ich werde
früher aufstehen…)
- 'Ich-werde-nicht-Herausforderungen'
(Ich werde keinen Kuchen essen; ich werde nicht in Facebook schauen; ich werde
nicht den Wecker 10 Minuten weiter stellen…)
- 'Ich-will-Herausforderungen'
(Ich will ein gesunder, sportlicher Mensch sein; ich will mein Studium
erfolgreich abschließen; ich will für einen schönen Urlaub sparen…)
Während die erste und die
zweite Herausforderung das direkte Handeln betreffen, beschreibt die dritte die
Fähigkeit, das große Ziel auch in Momenten der Versuchung im Blick zu behalten.
Wenn du an deinen aktuellen Vorsatz denkst: In welchem Gebiet siehst du deine
Herausforderung? Welche Argumente liefert der rationale Teil deines Gehirns?
Welche Ziele hat der emotionale Teil? Notiere deine Gedanken hierzu in deinem
Notizbuch.
Die größte Hilfe auf deinem
Weg zu neuen, gesunden Angewohnheiten ist deine Achtsamkeit. Wenn du auf die
kleinen Entscheidungsmomente achtest und das große Ziel im Blick behalten
kannst, dann wirst du dich deutlich öfter für das Bessere entscheiden und der
kurzfristigen Versuchung widerstehen können. Dazu stelle ich dir ein kleines,
aber wertvolles Werkzeug zur Verfügung: dein persönliches Erfolgslogbuch. Du kannst es hier herunterladen und darin täglich notieren, wie viele Tage du bereits deinen positiven
Vorsatz eingehalten hast, wie leicht oder schwer dir dies gefallen ist und du
kannst in einem Kommentarfeld deine Gedanken für den Tag notieren.
Da ich mit ein wenig Vorsprung
begonnen habe, stehen in meinem Erfolgslogbuch nun schon 20 Tage morgendliches
Yoga und ich merke, dass mir diese tägliche Routine sehr gut tut. Es kostet
auch jeden Tag weniger Überwindung, an manchen Tagen hatte ich tatsächlich auch
schon ein ganz automatisches Bedürfnis danach.
Auch diesmal freue ich mich
sehr über dein Feedback. Beschreibe im Kommentarfeld unter diesem Beitrag mit einem Wort, welche e i n e positive Verhaltensänderung du in den nächsten drei Monaten zur Gewohnheit machen möchtest. (Als Anregung findest du hier von meinen Coaching-Kunden und Seminar-Teilnehmern einige konkrete Beispiele für solche Veränderungen.)
Herzliche Grüße und weiterhin
viel Erfolg,
Dein Sebastian Quirmbach
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